Die Firma Otto Hutt ist bekannt für ihre Schreibgeräte, weniger für ihre Füllertinte. Und das ist eigentlich schade.
Fünf verschiedene Tinten hat die Firma Otto Hutt im Programm. Neben den bekannten Schreibgeräten. Und hier möchte ich euch die Tinte mit dem klingenden Namen “gold dust” zeigen. Es handelt sich hierbei um eine Schimmertinte.
Leider hat bei diesem Tintentest mein “Stift 2” zu viele Probleme gemacht. Daher wurde der Pelikan Pura durch den Pelikan P200 (ja, die Patronen-Version des M200) für diesen Test ersetzt. Die Feder sollte aber nahezu identisch sein, daher bleibt die Vergleichbarkeit der Texte erhalten. Da der P200 aber keine Probleme macht, bei gleicher Feder und Technik, gehe ich davon aus, dass dies nicht an der Tinte liegt, sondern an dem Füller. Er hat vorher schon so seine Eigenheiten gezeigt.
Die Farbkarte
Auf der Farbkarte sieht man sehr schön das Rot dieser Tinte. Und auch den Schimmereffekt durch die in der Tinte enthaltenen Partikel.
Einen Verlauf der Intensität des Farbtones, der uns ja ein interessantes Shading verspricht, ist hier zu sehen.
Allerdings habe ich das Gefühl bekommen, dass die in der Tinte enthaltenen Partikel sich sehr schnell absetzen. Stärker als ich es bisher gewohnt war.
Das Formular
In dem Formular sehen wir wie gewohnt das genaue Verhalten der Tinte. Sowohl mit der M- als auch der B-Feder wirkt die Schrift durch das Shading lebendig. Auch sind die in der Tinte enthaltenen Partikel über die gesamte Schrift verteilt.
Mit der etwas breiter schreibenden B-Feder des Pelikan P200 haben wir hier auch, wie zu erwarten, einen leicht dunkleren Farbton.
Je nach verwendetem Papier zeigt die Tinte vereinzelt ein Durchbluten. Etwas stärker bei der B-Feder als bei der M-Feder, aber auch hier tritt dieses Verhalten auf.
Ein Ausfransen konnte ich aber bei normaler Schrift nicht feststellen.
Die “gold dust” reagiert teilweise auf Feuchtigkeit. Also sie lässt sich feucht Verwischen, der Wassertropfen löst die Tinte komplett an, und der Tintenlöscher sorgt auch für ein feuchtes Verwischen. Allerdings scheinen die Partikel davon eher nicht betroffen. Bei dem Wassertropfen bleibt leider kein Schatten der Tinte erhalten, allerdings kann man hier den original Strich durch die in der Tinte enthaltenen Partikel weiterhin erahnen.
Fazit
Die “gold dust” von Otto Hutt trägt einen eindrucksvollen Namen. Und dieser ist durchaus gerechtfertigt. Die Partikel schimmern und vermitteln den Eindruck als wäre hier Goldstaub mit dabei.
Allerdings kommt man bei dem Namen nicht auf den roten Grundton. Auf der Webseite der Firma Otto Hutt wird die Tinte neben “gold dust” auch schlicht “Gold” genannt. Diesen Namen finde ich dagegen schon irreführend.
Ich hatte bei der Erstellung der Farbkarte übrigens das Gefühl, dass sich die Partikel sehr schnell absetzen. Gefühlt schneller als bei anderen Tinten dieser Art. Dies kann natürlich täuschen.
Gemerkt hatte ich dies als ich nach dem Schreiben mit der Glasfeder noch das Farbmuster erstellen wollte. Hier war dann im fertigen Muster sehr wenig Partikel auf der Karte.
Ich habe daher noch einmal eine zweite Karte erstellt und hier vor dem Farbmuster die Tinte noch einmal ordentlich durchgeschüttelt. Hier ist die Partikel-Verteilung deutlicher und eher vergleichbar zur Schrift.
Ob mir das nur bei dieser Tinte auffiel oder diese Tinte wirklich etwas schneller sich absetzt, kann ich nicht genau sagen.
Für das Schreiben mit dem Füllfederhalter ist dies aber auch nicht wichtig.
Wenn man vor dem Aufziehen der Tinte diese ordentlich durchgeschüttelt hat kommen genug Partikel mit in den Füllfederhalter. Und diesen muss man vor der Benutzung auch nicht schütteln. Durch die Haltung des Füllers kommen ausreichend Partikel mit in die Schrift.
Lediglich, wenn man mit der Glasfeder oder einem Federhalter schreiben möchte, sollte man dies bedenken.
Wie bei jeder Tinte mit Partikel gilt natürlich auch hier: regelmäßiges Reinigen des Füllfederhalters ist wichtig.
Die Tinte schreibt sich aber sehr gut und problemlos. Der Farbton ist, für mich, angenehm. Die Kombination Rot mit den goldfarbenen Partikeln wirkt sehr gut.
Es ist aber durch die Partikel natürlich eher keine Tinte für den Alltagsgebrauch. Sondern für besondere Anlässe oder für Akzente.
moin,
die bezeichnung gold-tinte ist absolut irreführend. da ich sehr viel mit füller schreibe und auch in den verschiedensten farben, hab ich mir ein sortiment lamy al-star zugelegt. für viele farben gibt es passende lamy-patronen oder aber ich benutze konverter für entsprechende tinten und tuschen. nur mit dem goldenen füller hab ich massive probleme. um auch damit stilgerecht schreiben zu können, hab ich nach gold-tinte gesucht. hab mich winsor & newton entschieden, was im nachhinein betrachtet ein fehler war. als gold-tusche angepriesen, steht auf der verpackung “gold-metallic-bronze”. nach tüchtigem aufschütteln und befüllen vom konverter wollte ich loslegen, kam aber nichts. beim eintauchen in das tintenglas konnte ich ein paar buchstaben schreiben, das wars dann. hab dann bemerkt, dass nach dem aufschütteln sich die partikel sofort wieder absetzen. nun wurde mir die otto hutt-tinte empfohlen, die ich fast gekauft hätte. die aufschrift auf dem etikett hat mit dem inhalt wohl nichts gemeinsam. da sich diese tinte genau so schnell absetzt wie meine, erspart mir eine weitere schlechte erfahrung. danke, für deine sehr umfangreichen beschreibungen!!
was für möglichkeiten gibt es noch um golden zu schreiben??
die kaweco rauchgrau ist übrigens spitze!!!
viele grüsse,
wolfgang
Moin,
nur um es in dem Zusammenhang zu sagen: die Gold Dust von Otto Hutt wird ja nicht als Goldtinte angepriesen. Das muss man bedenken. Also Goldstaub, sprich: Partikel. Das wollten Sie ja aber auch gar nicht gesagt haben. Ich wollte es nur anfügen damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt.
Es gibt tatsächlich auch Tinten von Windsor & Newton die für Füllfederhalter von denen beworben werden. Der Ruf ist aber unterschiedlich. Die meisten Tinten von denen sind übrigens nicht für Füllfederhalter freigegeben.
Bei Partikel-Tinten, wie hier der Gold Dust, ist es immer so, das sich die Partikel mit der Zeit absetzen. Das kann man einfach nicht verhindern. Es fragt sich nur: wie schnell geht das.
Ich kann durchaus die Tinte im Fass aufschütteln, aufziehen, und dann damit schreiben. Auch längerfristig habe ich dann im Schriftbild eben den Glitzereffekt. Auch längerfristig, aber schöner sind natürlich Tinten bei denen die Partikel sich länger in der Schwebe halten. Andere Tinten halten die Partikel nach meinem Gefühl länger in Bewegung. Und sind damit auch durchaus leichter zu nutzen.
Allerdings sind dies alles nur Tinten bei denen es goldfarbene Partikel sind, die die Tinte “schimmern” oder glitzern lassen. Eine echte Gold-Tinte fällt mir momentan nicht ein.
Wenn das mit den Partikeln aber reicht, schaue ruhig einmal bei den Herbin 1670 vorbei. (Nicht die 1798, die sind silbern)