Der Füller allgemein
Der Füller hat im Deutschen einige Namen.
Aber dabei ist es egal, ob man nun Füllfederhalter, Füllfeder, Füllhalter oder eben Füller sagt. Es ist immer das Gleiche gemeint.
Es ist ein Schreibgerät, welches die intern vorgehaltene Tinte durch Kapillarwirkung1 an die Spitze der Metallfeder überträgt und dann damit geschrieben wird.
Für manche ist ein Füller ein veraltetes Schreibgerät. Was nur noch manchmal in der Schule genutzt wird, mit den sogenannten Schulfüllern die besonders günstig sind, oder als Sammleranlage.
Viele andere sehen dies natürlich komplett anders. Denn ein Füllfederhalter ist ein einzigartiges Schreibgerät. Es ist so individuell wie fast kein anderes. Nur eine normale Feder im Federhalter, die man eintaucht, ist genauso individuell.
Und genau diese Individualität des Füllfederhalters macht das Schreiben mit ihm zu etwas besonderem.
Füller sind individuell
Anders als bei einem Tintenroller oder Kugelschreiber wird das Schreibverhalten nicht durch die wechselbare Mine bestimmt. Hier ist die verbaute Feder entscheidend. Und die gibt es in verschiedenen Federbreiten. Und es gibt Federn die sind starr, andere haben einen Flex.
Und natürlich gibt es nicht nur ein Design eines Füllfederhalters. Manch ein Hersteller hat auch limitierte Editionen.
Damit man einen besseren Überblick über die Eigenschaften der Fülllfeder und der verbauten Federn hat, gibt es hier entsprechende Reviews.
Außerdem kann man in einen Füller Tinten einfüllen. Entweder mit einer Tintenpatrone oder einem Konverter. Und die Auswahl an Tinten ist fast unüberschaubar. Alleine schon die verfügbaren Farben der Tinten. Es gibt nicht nur ein einfaches Blau, Schwarz und vielleicht noch ein Rot.
Wenn Du einen kleinen Einblick in die Welt der Tinten werfen willst, schau doch einfach mal in den Vorstellungen „Tinte des Monats“ vorbei.
Das Schreiben mit einem Füller ist etwas Besonderes. Und viele, die von einem Kugelschreiber auf einen Füller wechseln, stellen fest, dass die Schrift besser aussieht.
Das liegt nicht zuletzt daran, dass ein Füllfederhalter nicht so fest aufdrückt werden muss wie bei einem Kugelschreiber.
Bei einem Füllfederhalter gleitet die Feder über das Papier.
Aber, das muss man auch sagen: Das Papier hat einen entscheidenden Anteil daran, wie gut die Schrift schließlich aussieht. Es gibt einige Papiere, die nicht gut für diese Stifte geeignet sind. Aber es gibt auch etliche hervorragende Papiere.
Hier in diesem Blog findest Du etliche Reviews zu den unterschiedlichsten Füllern. Vielleicht findest Du ja Deinen Traumfüller. Egal, ob dies ein Kolbenfüller oder ein Füllfederhalter mit Patronen oder Konverter ist.
Natürlich findest Du hier auch einiges Wissenswertes. Wie man etwa einen Füller reinigt.
Liste der Hersteller mit Reviews
Kurzer Abriss zur Geschichte
Aller Anfang ist schwer
Als Vorgänger des Füllers kann man sicherlich die Schreibfedern aus Vogelfedern, häufig Gänsefedern, sehen. Die Kiele der Federn wurden entsprechend geschnitten und hatten dann eine Spitze, die heutigen Federn fast identisch sind.
Diese Schreibfedern wurden dann mit der Spitze kurz in eine Schreibflüssigkeit getaucht und dann direkt damit geschrieben.
Diese Schreibfedern konnten ein wenig Tinte vorhalten, damit man ein wenig schreiben konnte. Doch wirklich lange Texte, wie eine heutige Seite, waren damit nicht in einem Gang möglich. Das waren halt noch keine Füller.
Stahl kommt ins Spiel
Die Weiterentwicklung waren dann sicherlich Federn aus Stahl. Die in einem Federhalter eingesetzt wurden.
Denn die Kiele der Federn waren nicht sehr haltbar und mussten häufig nachgeschnitten werden.
Eine Stahlfeder ist deutlich haltbarer. Und industriell zu fertigen.
Man bekam, und bekommt immer noch, eine Unmenge an verschiedenen Federn. Mit den unterschiedlichsten Eigenschaften.
Sowohl diese Federn im Federhalter, als auch Schreibfedern, werden noch heute gerne in der Kalligrafie genutzt.
Aber sie haben beide das Problem, dass kaum Tinte aufgenommen werden kann. Die Feder muss ständig eingetaucht werden. Und sie neigt zum Klecksen.
Der Füller kommt ins Spiel
Daher ist die Entwicklung des Füllfederhalters so wichtig. Sie ermöglicht die Speicherung der Tinte im Inneren. Es ist nicht mehr nötig ständig die Feder einzutauchen.
Man kann lange Texte mit einem Füller schreiben. Wirklich lange Texte wie zum Beispiel mehrere Briefe.
Die Entwicklung zum Füller ist sicherlich fließend. Und ein genaues Datum schwer zu nennen. Zumal es mit großer Wahrscheinlichkeit schon zu Frühzeiten entsprechende Versuche und Stifte existierten.
Aber die Füllfederhalter wie wir sie heute kennen, kamen nach 1850 auf den Markt. Hier kamen viele wichtige Patente zusammen, die den Füller erst wirklich massentauglich machten. Insbesondere die Goldfeder mit einer Iridiumspitze, Hartgummi und vor allem auch einer gleichmäßig fließenden Tinte. Aber auch die Erfindung der Patrone, also der Tintenpatrone, war ein wichtiger Schritt für den Erfolg der Füller.
In Deutschland waren die ersten Firmen die Federhalter produzieren die Firma Soennecken (1871) und Koch/Weber (1872), heute bekannt als Kaweco.
Interessanterweise kamen die Tintenpatrone aus Plastik erst ab den 1970ern auf. Der Kugelschreiber wurde bereits 1938 von dem Ungarn László Jósef Bíró2 erfunden und patentiert. In den USA übrigens als „Fountain pen for pulpy ink“.
Trotz all den anderen Schreibgeräten wie Kugelschreiber, Tintenroller und Bleistift hat sich der Füller bis heute als Schreibgerät erhalten und hat eine große und wachsende Fangemeinde.
Für Kinder werden spezielle Schreiblernfüller angeboten. Damit diese hiermit das Schreiben, natürlich auch das Schreiben mit einem Füller, erlernen können.
Für die Erwachsenen ist die Wahl eines passenden Füllfederhalters schier eine Qual. Die Auswahl ist riesig. Es gibt diese Schreibgeräte dabei aus den verschiedenen Materialien. Kunstharz, Metall oder Lava, um nur ein paar zu nennen. Und dann natürlich noch die Wahl der Federstärke. Trotz dessen, oder gerade deswegen, ist die Fasziniation Füllfederhalter geblieben und nahezu ungebrochen. Trotz unserer digitalen Welt.
- Mehr zum Thema Kapillarwirkung (Wikipedia) ↩
- Mehr zu László Jósef Bíró bei der Wikipedia ↩