Wie erwartet gibt es auch dieses Jahr eine neue Tinte aus den Sonderserien von J. Herbin. Dieses Jahr ist es die Jacques Herbin 1798 Kyanite du Népal. Wie gewohnt ist es eine Schimmertinte.

Mittlerweile ist es ja schon ein festes Element im Bereich der Tinten. J. Herbin bringt jährlich eine neue Tinte der Serie 1670 oder 1798 auf den Markt. Diese beiden Serien sind jeweils beides Schimmertinten, die 1670er mit Gold-Schimmer, die 1798er mit Silber-Schimmer.
Dieses Jahr heißt die Tinte “Kyanite du Népal”, also Kyanit aus Nepal.
Ein Kyanit ist, wie bei diesen Serien ja eher üblich, ein Schmuckstein. Ein Schmuckstein übrigens, der nicht selten ist. Es gibt rund 1300 Fundorte weltweit, darunter auch in Deutschland von Bayern bis Schleswig-Holstein.
Warum also Nepal?
In Nepal werden sehr feine Kyanite gefunden, die hohe Edelstein-Qualität erreichen.
Und ein Kyanit, der auch Disthen genannt wird, ist in den meisten Fällen ein helleres Blau, auch gerne ein silbrig-blau. Und in der Serie 1798er haben wir ja einen Silber-Schimmer, wie zu erwarten ist die Kyanite du Népal ein heller Blauton.
Die Farbkarte
Auf der Farbkarte können wir sehr schön sehen, dass der helle Blauton bis zu einem mittleren Blauton bei stärkerem Tintenauftrag reicht. Das sollte auch bei der Schrift ein Shading erzeugen können. Bei wechselndem Blickwinkel oder Lichteinfall ist auch der Schimmer sehr gut zu erkennen. Je nach Tintenauftrag ist dieser natürlich auch unterschiedlich.
Das Formular
Das Formular zeigt uns dann, dass das in der Farbkarte versprochene Shading auch vorhanden ist. Die Schrift hat ein lebendiges und angenehmes Bild. Der Schimmer ist hier natürlich auch vorhanden. Bei der M-Feder ist dies, verständlicherweise, ein wenig geringer als bei der B-Feder.
Ansonsten zeigt die Tinte ein gutes und alltagstaugliches Bild. Eine Trocknungszeit die im normalen Bereich liegt und auf den meisten Papieren gibt es kein Ausfransen oder Durchbluten.
Wie die meisten Tinten ist auch die Kyanite du Népal nicht wasserfest. Ein Wassertropfen löst die Tinte auf und hinterlässt nur einen großen Farbfleck. Wenn, wie im Test, das Papier aber dabei keiner mechanischen Belastung ausgesetzt ist und nur wenig bewegt wird bleiben die Schimmerpartikel aber als Schatten der ursprünglichen Schrift zurück. Wie stabil dies im Wassertropfen ist, ist schwer zu messen. Beim feuchten Wischen aber sind nur sehr wenige Partikel mit verwischt worden.
Ach ja, Tintenlöscher interessiert die Tinte nicht.
Fazit zur Jacques Herbin 1798 Kyanite du Népal
Ich finde die Tinte hier besonders passend zu dem Namen. Der hellblaue Farbton mit dem silbernen Schimmer ähnelt dem eines Kyaniten sehr. Das kann man auch recht gut auf dem Bild mit den Kyanit sehen. Die Intensität des Blaus kann bei dem Stein natürlich auch variieren.
Aber Herbin hat das mit den Namen bei den Sondertinten ja sehr gut im Griff.
Vom Verhalten her ist die Tinte gut zu nutzen. Sie zeigt sich auf den meisten Papieren gutmütig.
Es ist natürlich eine Geschmackssache, ob man eine Schimmertinte mag oder nicht. Aber gerade für spezielle Anlässe ist das durchaus eine interessante Tinte.
Wie bei jeder Tinte mit Partikeln, also besonders Schimmertinten, müssen die Füller die mit dieser Tinte gefüllt sind häufiger gereinigt werden. Die Tinte sollte hier eindeutig nicht eintrocknen.
Vielen Dank an Herbin für das Zusenden der Tinte damit der Beitrag zum offiziellen Erscheinungstermin dieser Tinte auch erscheinen konnte.