Mitten in der beschaulichen Prignitz, ungefähr zwischen Hamburg und Berlin, hat Cleo Skribent seinen Sitz und seine Fertigung. Hier entstehen die Stifte, zum Teil in feinster Handarbeit. Und von hier kommt auch der neue Cleo Skribent Linea Arte.
Die beiden großen Schreibwarenmessen sind die Orte für die Firmen um Neuheiten zu präsentieren.
So hat Cleo Skribent auf der paperworld 2018 den neuen Linea Arte vorgestellt. Bereits auf der Insights-X 2017 zeigte mir der Geschäftsführer von Cleo Skribent an deren Stand die Stifte. Und ich war damals schon angetan und hätte ihn euch am liebsten gleich in aller Ausführlichkeit gezeigt. Aber die Firma wollte ihn natürlich vom Vorserienmodell erst zum Serienmodell bringen.
Der “Linea Arte” ist wie so oft kein einzelner Stift, sondern ein Trio aus dem man sich dann den gewünschten Stift aussuchen kann. Oder eben das komplette Trio aus Füller, Kugelschreiber und Druckbleistift.
Das Design ist nicht neu, der Originalentwurf stammt aus dem Jahre 1930 aus Pforzheim, von der Firma Fend und war schon einmal im Programm.
Trotz allem ist es natürlich ein neuer Füller und neu im Programm. Und mehr als nur einen Blick wert.
Der Linea Arte
Der Linea Arte ist wie oben schon geschrieben ein Design aus dem Jahre 1930. Er ist ein Design aus dem Art déco1. Eine klare Linienführung mit der dekorativen Verzierung zeichnet diesen Stift aus.
Aber ein ganz wichtiges Element: Der Stift ist aus 925er Silber gefertigt. Innenleben wie der Tintenleiter sind hier natürlich von ausgenommen. Der Clip ist auch nicht aus Silber, das würde so fein in Silber nicht gut halten. Der Clip ist aber versilbert.
Die Feder ist eine 18 Karat Goldfeder, bicolor rhodiniert. Und gerade diese Bicolorierung erfordert feinste Handarbeit.
Der Korpus des Stiftes ist nicht rund, sondern sechseckig. Die Zierelemente wie Schaftende, Kappenspitze und der Punkt auf dem die Kappe auf den Schaft trifft, sind mit Ringen versehen. Wobei die Kappenspitze hier noch besonders auffällig ist, da hier die ansonsten schmaler zulaufende Kappe hier wieder auf die volle Breite des Stiftes geht.
Die sechs Seiten des Stiftes sind mit einem feinen Muster versehen. Nur ein Feld an der Kappe ist hiervon ausgenommen. Dies eignet sich daher auch für Gravuren, wenn man dies denn möchte.
Den Clip ziert oben das Cleo Skribent Logo. Den Clip lang langen zwei feine Muster die Seite lang. Kurz vor der Verdickung der Kappe an der Spitze ist ganz fein und nur bei genauer Betrachtung sichtbar der Schriftzug “Linea Arte” angebracht.
Die Kappenspitze und das Schaftende selber sind blank poliert, ebenso der Griffbereich am Mundstück. Die Kappe wird aufgeschraubt.
Der Eindruck
Wie jedes Design ist auch dieses natürlich Geschmacksache. Es wird Leute geben denen dieser Stift nicht gefällt. Mir aber gefällt das Design. Und viele, denen ich diesen Stift zeigte ging es ähnlich. Meiner Meinung nach hat der Füller gerade auch durch die Kappe mit ihrer wieder dicker werdenden Spitze einen ganz eigenen Charakter und Wiedererkennungswert. Genau dieses Element findet sich übrigens auch in dem Kugelschreiber und Bleistift wieder.
Das Design ist weder alt, auch wenn es aus dem Jahr 1930 stammt, noch futuristisch. Es ist meiner Meinung nach ein solides Design, das auch in Jahren noch gefallen wird. Zeitlos, wie es so schön heißt.
Der Auftritt ist also schon mal gut. Die Haptik und die Verarbeitung lassen nichts zu wünschen übrig. Der Stift ist wirklich von höchster Qualität. Das “Gravurfeld” an der Kappe wäre für mich nicht wirklich nötig, aber auch das macht den Stift aus, selbst wenn man ihn nicht gravieren möchte. Es stört vor allem in keiner Weise und fällt auch nicht wirklich auf.
Wenn man den Füller aufschraubt, merkt man schnell, dass die einzelnen Teile durchaus ein gutes Gewicht haben. Es ist also kein möglichst dünnes Silberblech, sondern wirklich ein Stück Silber. Beide Gewinde, also das von der Kappe und des Mundstücks/Schafts sind gut gängig aber nicht lose. Der Stift hält also, ist aber auch problemlos aufschraubbar.
Aber der nun wichtige Punkt: wie liegt der Füller in der Hand?
Für mich liegt der Füller sehr gut in der Hand. Die Griffzone am Mundstück ist groß genug, das sicherlich für jeden eine gute Haltung des Füllers gegeben ist. Das Gewicht ist sehr angenehm. Aber ich denke es ist klar, dass der Stift schon etwas schwerer ist als reine Plastik- oder Edelharz-Stifte. Für Liebhaber von leichten Stiften ist dieser Linea Arte dann vielleicht eher nicht die Wahl. Es sei denn als besonderes Stück für besondere Texte.
Das Schreiben mit diesem Füller gefällt mir besonders gut. Die 18k Goldfeder schreibt schön weich. Sie erlaubt auch ein wenig Flex mit nur geringem Druck. Das bedeutet natürlich auch eine Strichvarianz beim Schreiben, wenn man mit dem Flex der Feder umgehen kann.
Alles in allem muss ich sagen, dass der Cleo Skribent Linea Arte Füller mir sehr gut gefällt. Ich war gleich von ihm angetan, als ich ihn das erste Mal auf der Messe sah.
Aber jetzt beim Schreiben mag ich ihn noch lieber. Die Feder hat es mir angetan.
Und ich muss gestehen, es fällt mir sehr schwer ihn wieder zurückzuschicken.
- Ein Stil, mit der Hochphase um 1920 herum. Mehr Informationen in der Wikipedia. ↩