Wie der Name schon verrät, ist dieser Stift etwas Besonderes. Denn wir haben hier keinen klassischen Kalligrafie-Stift. Es ist ein Brush Pen. Eine Mischung aus Pinsel und Stift.
Der Pentel Pocket Brush Pen GFKP3
Dieser Stift hat keine Feder. Er hat einen Pinselkopf. Und er ist im Bereich Pentel Arts untergebracht. Bei dem Künstlerbedarf.
Der Stift selber ist einfach aber vernünftig gefertigt. Eine Steckkappe, das Frontstück und das Endstück. Alles schwarz und aus Plastik. Aber kein billiges Plastik, sondern vernünftige Qualität. Das einzig herausstechende ist die Kappe. Der Metall-Clip in Silber und zwei kleine silberne Prägungen.
Es ist eindeutig kein Vitrinenstück, sondern ein Arbeitsstift.
Befüllt wird der Stift mit einer speziellen Patrone, genannt FP10. Es gibt diese Patronen nur in der Farbe Schwarz und ist deutlich größer als eine normale Tintenpatrone.
Eindeutig ist der Pocket Brush Pen kein Alleskönner, sondern ein Stift für spezielle Fälle
Auch die Verpackung, in der der Stift kommt ist deutlich auf Funktion ausgerichtet. Keine für die Funktion unnötig schicke Verpackung. Eine reine Blister-Verpackung reicht.
Der Pocket Brush im Gebrauch
Der Pocket Brush kommt ohne eingelegte Patrone zu einem. Diese muss man erst mal einlegen. Der Vorteil hier ist natürlich, dass die Tinte nicht schon vorher anfangen kann einzutrocknen. Der Nachteil ist aber, dass man erst einmal die Patrone einlegen und dafür sorgen muss, dass der Pinselkopf komplett getränkt ist. Dies geht aber sehr schnell. Leicht erkennbar daran, dass der Pinsel im ungetränkten Zustand weiß ist und sich dann mit der Tinte schwarz einfärbt.
Danach ist der Pocket Brush einsatzbereit. Für alle Schandtaten und Kunstwerke.
Der Pinselkopf ist hier für unterschiedlichste Strichbreiten nutzbar, je nachdem wie man nun den Pinsel aufsetzt und aufdrückt. Gerade damit lassen sich sehr schöne Effekte erzielen. Und genau dieser Effekt kommt ja auch im Bereich der asiatischen Kalligrafie, besonders der chinesischen Kalligrafie, zum Einsatz. Diese wird traditionell ja eh mit Pinsel geschrieben oder besser gesagt: gemalt.
Aber natürlich nicht nur dafür lässt sich der Pocket Brush gut gebrauchen. Gerade auch im modernen und geraden trendigen Handlettering kommt dieser Stift sehr gelegen.
Der Stift liegt gut in der Hand und das Malen damit geht sehr einfach. Die Variation der Strichbreite ist ganz intuitiv gut nutzbar. Und anders als bei Kalligrafie-Stiften mit fester Feder ist hier natürlich auch kein fester Winkel der Federstellung nötig.
Das zeigt auch sehr gut den Unterschied zwischen der europäischen und der asiatischen Kalligrafie, im klassischen Sinne gesehen. Während im europäischen Raum eher streng definierte Formen vorherrschen, auch wenn die noch so fließend geschrieben sind, so ist die asiatische Kalligrafie wesentlich fließender.
Aber das bedeutet auch, dass eine kleine Schrift nicht vernünftig herzustellen ist. Der Stift eignet sich für eher große Schriften.
Fazit
Ich muss zugeben, dass ich in der Nutzung eines Pinsels, oder Brush Pen, nicht so geübt bin. Und mir komisch, im Sinne von ungewohnt, vorkommt. Aber nicht schlecht.
Direkt im ersten Gebrauch konnte ich damit schreiben und es sah vielversprechend aus. Nicht richtig toll, dafür muss man auch mit dem BrushPen ein wenig üben. Aber schon sehr schick.
Und ich bin mir sehr sicher, dass ich diesen Stift in Zukunft noch etliche Male gebrauchen werde.
Auch bei starkem Gebrauch haben sich bei mir die Fasern des BrushPen immer wieder zu einer feinen Spitze geschlossen. Das ist natürlich sehr wichtig, wenn man mit so einem Pinsel auch mal etwas feinere Linien machen möchte. Aber heftigen Missbrauch wird der Pinselkopf wohl auch nicht aushalten.
Wie bereits oben geschrieben, ist dies kein Stift, den man in die Vitrine legt oder irgendwo gut sichtbar platziert. Aber es ist ein Stift, den man haben sollte wenn man ein wenig in diesem Bereich arbeiten oder wenigstens probieren, will.
Schade ist natürlich, dass hierfür spezielle Patronen nötig sind. Aber wir haben es hier denke ich auch nicht mir Füllertinte zu tun. Ein Pinsel kann ganz andere Tinte verarbeiten, als der Tintenleiter des Füllers durchlässt, ohne auf Dauer zu verstopfen.
Dieser Artikel ist Teil der Serie „Kalligraphie“.
Eine Serie rund um das Thema Kalligraphie. Was es ist, und wie man damit mit leichten Mitteln anfangen kann.
Teil 1: Kalligraphie – Oder die Kunst des Schreibens
Teil 2: Kalligraphie mit dem Kaweco Kalligrafie-Set
Teil 3: Kalligraphie mit dem Online Kalligrafie-Set
Teil 4: Kalligraphie mit dem herlitz my.pen style
Teil 5: Kalligraphie mit dem Pilot Parallel Pen
Teil 6: Kalligraphie mit dem Pentel Pocket Brush Pen GFKP3
weitere Teile der Serie folgen
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Achja, der liebe Pocket Brush, seit zwei Jahren immer dabei!
Und daher auch schon des Öfteren in meinem Blog aufgetaucht, zum ersten Mal hier:
http://blog.leonipfeiffer.de/allgemein/schwung-mit-schwarz/
Die Tusche ist Wasserfest – daher ist es von Vorteil, den Stift nicht mit eingesetzter Patrone zu verkaufen – durch Wärme wird die Tusche flüssiger, was sicher auch mal zum Auslaufen führen könnte.
Mir bislang allerdings noch nicht passiert.
Ähnliches gilt auch für die anderen Pinselstifte von Pentel (die als Schaft einen Tank mit Farbe haben).
Schönen Gruß*