Die Firma Pilot hat auch Kalligrafie-Stifte im Angebot. Reine Kalligrafie-Stifte. Schnörkellos. Sie kommen einfach daher, und überzeugen durch die Leistung.
Der Pilot Parallel Pen
Dieser Kalligraphie-Stift ist im Vergleich zu den anderen Kandidaten auffällig. Die nach hinten hin sich verjüngende Form ist es nicht. Aber der Stiftkorpus kommt in einem deutlichen Plastik-grau daher. Die Kappe ist farbig. Und zwar je nach Federbreite eine unterschiedliche Farbe. Die gleiche Farbe hat dann auch das Mundstück.
Die Feder ist auch nicht typisch. Sie ähnelt eher einem kleinen Stück geradem Metallblech.
Also eindeutig nicht der Versuch irgendwie besonders wertig daher zu kommen. Eher funktionell.
Der Stift selber kommt in einer einfachen Plastik-Box. Mit kleiner Anleitung, zwei passenden Tintenpatronen (schwarz und rot), einer kleinen Plastikpipette zur Reinigung des Mundstücks und einem Spitzenreiniger.
Vom Aussehen, der Präsentation und dem Zubehör also deutlich anders als von anderen Herstellern.
Die Farben
Wie oben schon gesagt sind diese Stifte in unterschiedlichen Farben erhältlich. Diese Farben kennzeichnen hier auch gleichzeitig die Strichbreite.
Farbe | Strichbreite |
rot | 1,5 mm |
orange | 2,4 mm |
rosa | 3,0 mm |
grün | 3,8 mm |
smaragdgrün | 4,5 mm |
blau | 6,0 mm |
Man kann übrigens alle Stifte auch gedreht nutzen, und hat dann bei allen eine Strichbreite von 0,5 mm.
Der Pilot Parallel Pen im Gebrauch
Zuerst einmal, der Stift liegt gut in der Hand. Ein sehr wichtiger Faktor. Die “Feder” ist auch klar zu positionieren. Der Winkel mit dem man schreiben möchte, kann hier deutlich besser als mit anderen Kalligrafiefüllern gewählt werden. Eine flache Platte ist eben doch leichter auszurichten, als eine gebogene Feder.
Das Einsetzen der speziellen Tintenpatrone erfordert ein wenig Druck, ist aber problemlos machbar. Schön ist auch das in der Anleitung beschrieben ist wie man erkennt, dass der Stift nun nutzbar ist. Nämlich an der transparenten Griffzone.
Gleich im ersten Schreibversuch liefert der Stift ein ordentliches Bild. Dies sich auch so fortsetzt. Aussetzer, die ja immer mal vorkommen können, habe ich hiermit bisher in meinen Tests und Übungen nicht gehabt. Der Stift gleitet sanft über das Papier und liefert ein gestochen scharfes Schriftbild.
Der Stift verlangt seine speziellen Tintenpatronen. Diese haben auch gleich ein etwas größeres Fassungsvermögen. Ein Tintenkonverter sollte nicht passen1. Damit ist man auch schon ein wenig eingeschränkt was die Farben angeht. Man ist auf die offiziellen Pilot-Patronen angewiesen.
Fazit
Der Pilot Parallel Pen ist nicht der hübscheste Stift den ich je in den Fingern hatte. Muss er auch nicht sein, will er auch gar nicht sein.
Der Stift soll funktionieren. Und das tut er. Sehr gut sogar.
Das merkt man auch beim Auftreten. Der Stift kommt in seiner relativ einfachen Plastikverpackung daher. Aber eben mit allem was man zur Nutzung braucht. Auch zur Reinigung.
Das Design ist funktionell. Die verschiedenen Farben für die verschiedenen Federbreiten ist praktisch, wenn man schreibt. Sobald man sich an das Farbsystem gewöhnt hat ist der Griff zum passenden Stift schnell getan.
Das zeigt auch, dass der Stift auf ernsthafte und dauerhafte Nutzung ausgelegt ist. Und da macht er sich gut. Da man hier für jede Federbreite einen kompletten Stift kaufen muss entfällt der Wechsel des Mundstücks. Und man muss auch keine kleine Nummer lesen. Die Farbe reicht. Und solange man die Farben noch nicht drauf hat die groß geschriebene Breite auf der Kappenspitze.
Von der Nutzung her ist der Parallel Pen wirklich top. Durch die Form der “Feder” kann man auch perfekt den gewünschten Winkel halten. Der Stift liegt gut in der Hand. Und der Tintenfluss auf das Papier ist hervorragend.
Es ist kein Geschenk wie so manche Geschenkbox die ich schon vorgestellt hatte. Aber für ernsthaft Interessierte dürfte es dennoch ein sehr gutes Geschenk sein.
Allerdings muss ich zwei Nachteile ansprechen, die ich sehe. Das eine sind die speziellen Patronen. Hierdurch ist man an die Tinten gebunden die Pilot herausgibt. Und auch wenn dies 12 verschiedene Farben sind, die auch gemischt werden können, ist dies natürlich eine Einschränkung.
Der andere negative Punkt der mir auffiel ist, dass der Stift in der Kappe gerne Tinte ansammelt. Jedenfalls tat dies meiner. Aber das ist eben die Gefahr bei einem großen Tintenfluss.
Ansonsten kann ich diesen Stift voll und ganz empfehlen.
Bezugsquelle
Amazon
- 1 x Spezialfeder für 2 Strichbreiten.
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Dieser Artikel ist Teil der Serie „Kalligraphie“.
Eine Serie rund um das Thema Kalligraphie. Was es ist, und wie man damit mit leichten Mitteln anfangen kann.
Teil 1: Kalligraphie – Oder die Kunst des Schreibens
Teil 2: Kalligraphie mit dem Kaweco Kalligrafie-Set
Teil 3: Kalligraphie mit dem Online Kalligrafie-Set
Teil 4: Kalligraphie mit dem herlitz my.pen style
Teil 5: Kalligraphie mit dem Pilot Parallel Pen
Teil 6: Kalligraphie mit dem Pentel Pocket Brush Pen GFKP3
weitere Teile der Serie folgen
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- Update 15.10.2016: Wie in den Kommentaren angemerkt gibt es einen Konverter der passen soll. Der Pilot CON-50 ↩
Danke für deine Besprechung des Parallel Pen! Auch ich finde ihn sehr gut. – Übrigens passt der Konverter Pilot CON-50 hervorragend.
Mensch, dieser Konverter ist mir echt durch die Lappen gegangen. Und ich hatte sogar danach geschaut.
Danke für den Hinweis, werde ich oben gleich noch mal ergänzen.
Ich befülle die Patronen wenn sie leer sind mit einer Spritze einfach mit meiner Lieblingstinte. Da braucht man keinen Koverter oder sowas. 🙂
Diese Methode verwende ich für andere Füller. Gerade wo es wirklich keine Möglichkeit gibt einen Konverter einzusetzen.
Aber ja, sie ist auch sehr effektiv. Und man kann sich ja auch die Patronen vorbereiten, und wenn man ein wenig Vorsicht walten lässt kann man diese sogar einigermaßen verschließen zur Mitnahme. 😉