Kalligraphie

Schrift ist mehr als ein einfaches Kommunikationsmittel. Es kann auch Kunst sein. Und war es in früheren Zeiten auch wesentlich häufiger.
Und dafür ist gar nicht viel nötig. Du kannst es auch.

Schrift gilt wissenschaftlich als ein technisches Kommunikationsmittel. Egal ob es die Handschrift ist, gedruckt oder hier am Bildschirm.

Aber Schrift kann auch Kunst sein. Oder wenigstens künstlerische Züge tragen.
Und wenn man mit der Hand besonders schreibt, dann nennt man das Kalligraphie. Die „Kunst des Schönschreibens“.

Damit ist natürlich nicht gemeint das man sich mit seiner eigenen Handschrift besonders Mühe gibt. Jedenfalls im Normalfall. Es geht hier heutzutage um eine besonders künstlerische Schrift.

Der Ursprung liegt natürlich weit zurück in unserer Geschichte. In einer Zeit als kaum jemand lesen konnte. Oder schreiben.

Ellesmere manuskript - kalligraphie im 15. Jahrhundert

Gerade die sakralen Texte sind der Urheber der Kalligraphie. Das Kopieren der Bibel und des Koran waren die häufigsten kalligraphischen Formen. Daraus hat sich bis zum heutigen Tage eine kleine Kunstform entwickelt. Nicht nur in Europa.

Hier in Europa wurde, und wird, meist mit einer Feder im Federhalter geschrieben. Im asiatischen Raum zum Beispiel ist der Pinsel eher das Mittel der Wahl.

Das spiegelt sich natürlich dann auch in der Schrift wider. Im asiatischen Raum eher weiche, geschwungene Linien, im europäischen Raum eher striktere Formen. Allen ist es aber gemein deutlich, dass das Schreiben nicht nur Mittel zum Zweck ist. Die Schrift mehr ist als nur der Inhalt.

Asiatische kalligraphie

Die sakralen Texte waren was besonderes. Und so wurden diese auch behandelt, und hergestellt. Später waren es auch besondere Texte die kalligraphisch verfasst wurden. Verträge zum Beispiel. Oder Verordnungen. Auch heute findet man Urkunden und Preise die verliehen werden kalligraphisch gestaltet. Es gibt sogar noch Unternehmen die sich auf die händische Erstellung solcher gestalteten Urkunden spezialisiert haben.
Und natürlich erzeugt ein so von Hand erstellter Text auch heute noch besondere Aufmerksamkeit. In einer Zeit in der handschriftliche Texte bereits selten geworden sind, ist so etwas natürlich ein echter Hingucker.

Arabische kalligrafie

Nicht nur als Einladung oder als Tischkarte, auch wenn dies heute noch gerne Verwendungszwecke sind.

Kann man das selber machen?

Natürlich ist die Kalligraphie keine Geheimwissenschaft. Jeder kann es. Und notfalls nach Übung.
Man muss sich nur bewusst machen was man gerne gestalten würde. Und wie. Hier wird es sicherlich meist die europäische Kalligraphie sein. Das legt dann auch die Handwerkzeuge vor. Denn mit einem Kugelschreiber ist es normal nicht getan.

Kaweco - kalligrafie
Aber hierzu kommen noch ein paar Folgeartikel. In dem neben der üblichen Feder im Federhalter auch modernere Varianten gezeigt und getestet werden. Wie zum Beispiel das Kaweco Kalligraphie-Set oder der Pilot Pen – Parallel Pen.
Und dann ist noch die Frage der Schrift. Es gibt verschiedene Schriften die man relativ einfach nachschreiben kann. Denn hierfür gibt es genaue Anleitungen. Oder man schreibt frei Hand.

Wichtig ist natürlich ein gutes Gesamtbild. Dafür eignen sich natürlich eine relativ „normierte“ Schrift. Aber dies lässt sich ebenso frei Hand erreichen. Ist für viele nur schwerer.

Denn in der Kalligraphie soll natürlich jeder Buchstabe perfekt erscheinen. Und auch die Platzierung auf der Seite. Was bringt eine toll geschriebene Überschrift, die in die Ecke gequetscht ist?
Schlussendlich gibt es aber keine festen Regeln. Kalligraphie ist eben Kunst. Was gefällt, ist gut. Was vielen gefällt, ist sehr gut.

Was man braucht

Ich gehe hierbei einmal von der europäischen Kalligraphie aus.
Natürlich braucht man etwas um darauf zu schreiben. Es empfiehlt sich Papier. Es gehen zwar auch noch andere Medien, aber Papier ist am Anfang einfacher. Allerdings muss man schauen welches Papier man nutzt. Einige Papiere, gerade billige, neigen hierbei dazu das die Tinten verlaufen. Und das wirkt natürlich auch bei den Übungen nicht. Das demotiviert zu sehr.

Also einfach mal verschiedene Papiere probieren. Das für einem gute muss nicht das teuerste Papier sein.
Und dann ist da natürlich der Stift. Bei der Kalligraphie wirkt es besser, wenn der Stift keine runde Spitze hat. Also fallen Kugelschreiber, Bleistift und Rollerballs im Voraus raus.

Auch Füller muss man genau anschauen. Die normalen Federn („F“, „M“, „B“, etc.) sind auch abgerundet und eignen sich daher nicht gut.

Füller mit einer Stub-Spitze gehen.

Nützlich sind Spitzen die einen geraden Schnitt haben und dünn sind. Also beim Betrachten von vorne einer Linie gleichen.

Kalligraphie - wirkung unterschiedlicher spitzen

Dadurch kann man beim Schreiben einen bei der Kalligraphie sehr gewünschten Effekt der unterschiedlichen Strichstärke im Buchstaben erreichen. Jedenfalls dann, wenn man den Stift nicht dabei dreht.
Und man braucht natürlich Tinte. Hierbei sollte sich eigentlich jede Tinte eignen, die für den gewählten Stift geeignet ist. Für Federn im Federhalter also wirklich jede Tinte. Bei Füllern natürlich nur die Füllertinten, da andere den Füller zusetzen können.

Sehr nützlich ist noch ein Lineal, ein weicher Bleistift und ein weiches Radiergummi oder Radierschwamm. Um sich Linien vorzuzeichen, und danach wieder spurlos zu löschen.

Kann man das auch lernen?

Es gibt etliche Bücher zum Thema Kalligraphie. Die einem mit Übungen und Anleitungen helfen den Einstieg in die Kalligraphie leichter zu machen. Auch verschiedene Videos sind im Internet verfügbar, mit denen man einiges lernen kann.

Wer aber lieber auch ein Feedback von einer geübten Person bekommt kann auch Kurse belegen. Es gibt in Deutschland etliche Leute, die solche Kurse anbieten. Auch einige Volkshochschulen haben solche Kurse im Angebot.
Also, was hält Dich davon ab?

Wenn es nur die Wahl der Qual der Schreibinstrumente ist dann kannst Du hier in der näheren Zeit einige Hilfen erwarten.

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Kalligraphie“.

Eine Serie rund um das Thema Kalligraphie. Was es ist, und wie man damit mit leichten Mitteln anfangen kann.

Teil 1: Kalligraphie – Oder die Kunst des Schreibens
Teil 2: Kalligraphie mit dem Kaweco Kalligrafie-Set
Teil 3: Kalligraphie mit dem Online Kalligrafie-Set
Teil 4: Kalligraphie mit dem herlitz my.pen style
Teil 5: Kalligraphie mit dem Pilot Parallel Pen
Teil 6: Kalligraphie mit dem Pentel Pocket Brush Pen GFKP3
weitere Teile der Serie folgen

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Quelle der Fotos (soweit keine Eigenfotos):

  • Titel  – Alexandre Dulaunoy / Flickr – CC BY-SA 2.0
  • Asiatische Kalligraphie – Toshiyuki IMAI / Flickr – CC BY-SA 2.0
  • Arabische Kalligraphie – Mo / Flickr – CC BY 2.0
  • Kaweco – Kaweco / h&m gutberlet GmbH
Author

Ein Freak von Füller, Papier, Tinten und anderen Stiften. Aber ein wenig verrückt muss man ja sein. Sogar so verrückt, dass es mittlerweile einen YouTube-Kanal gibt. Schau doch einach mal rein.

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