Oxford Notizbücher und Scribzee gehören zusammen. Aber was ist Scribzee eigentlich? Und wie gut eignet sich das Papier für das Schreiben mit Füllfederhaltern?
Dir Firma Hamelin ist zwar nicht so bekannt, aber deren Schreibwarenmarke “Oxford” kennt man vielleicht.
Es gibt einige verschiedene Produkte, von Notizbüchern über Blöcke hin zu selbstklebenden Notizzetteln.
Das Papier
Für alle Menschen die mit Füllfederhaltern schreiben ist das Papier nicht ganz unwichtig. Schlechtes Papier sorgt ja unweigerlich auch für ein schlechtes Schriftbild. Ein Problem, welches bei Kugelschreibern und Bleistiften nicht in dem Maße gegeben ist.
Also wie macht sich das Oxford-Papier?
Oxford schreibt selber auf der Webseite, dass man ja ganz besondere Vorstellungen von gutem Papier hat, wenn man täglich darauf schreibt.
“Die Tinte sollte nicht auf der Rückseite durchscheinen, das Papier sollte möglichst weiß und glatt sein, gleichzeitig aber auch widerstandsfähig und unempfindlich.”
my-oxford.com Website
Diesem Zitat kann man zustimmen. Auch wenn für mich das Papier nicht “möglichst weiß” sein muss.
Oxford weiß also um die Wünsche, die Fans des Füllfederhalters an ein Papier haben. Aber das Wissen bedeutet ja noch nicht, dass es auch umgesetzt wird. Denn schließlich wird generell in der Werbung ja gerne etwas versprochen. Und nicht immer gehalten.
Aber mir ist ein Video auf dem YouTube-Kanal von Oxford aufgefallen, der schon ein wenig Eindruck macht:
Mit einem in Tinte getauchten Nerf-Dart auf das Papier zu schießen. Das ist natürlich leicht in der Werbung zu “fälschen”. Aber, wenn das Video tatsächlich ein Notizbuch aus der normalen Produktion zeigt, ist es erst einmal beeindruckend. Auch, wenn es nur die gutmütige blaue Tinte ist.
Ich habe zugegebenermaßen Nerf-Darts bisher nicht in meinem Testequipment um andere Papiere damit zu testen. Vielleicht ein Fehler.
Aber ich habe einige Füllfederhalter zum Testen. Und einige Tinten. Und die nutze ich hier.
Das Papier wird von Oxford offiziell als Optik Paper® bezeichnet. Die Haptik des Optik Paper® ist angenehm glatt, es wirkt recht sanft. Und die Optik ist tatsächlich sehr weiß. Soweit hat das Papier das Zitat schon einmal erfüllt.
In meinem Test mit den verschiedenen Tinten macht sich das Papier aber auch noch hervorragend.
Ich habe das Papier mit den unterschiedlichsten Kombinationen aus Tinte und Füller getestet. Und es macht sich sehr gut. Das Papier verhindert nicht nur sehr effektiv das Durchbluten, sondern auch schon das Durchscheinen von Tinten. Und das selbst bei sehr flüssig schreibenden Tinten und Federn die sehr breit und flüssig schreiben.
Als Beispiel sei hier die Kombination des Visconti Homo Sapiens mit einer Stub Dreamtouch-Feder und der Tinte De Atramentis Schwarzrot genannt. Eine Kombination die bei den meisten anderen Anbietern auf der Rückseite des Papiers deutliche Spuren hinterlässt. Erfreulicherweise gibt es davon aber ein paar Ausnahmen, eine davon ist das Oxford-Papier.
Allerdings erkauft man sich diese guten Eigenschaften damit, dass die Tinte lange braucht auf dem Papier zu trocknen. Wer damit aber umgehen kann, hat hier sehr gut geeignetes Papier für Füllfederhalter.
Natürlich eignet sich das Papier auch für andere Stifte.
Aber jede Stiftart hat andere Anforderungen. So gut dieses Papier auch für Füllfederhalter ist, mit stärkeren Markern kann es schon Probleme verursachen. Ein Edding drückt dann gleich durch.
Ich bin von dem Papier in den Notizbüchern auf jeden Fall begeistert. Und ich bekam hier einige Notizbücher für den Test gestellt. Das Sortiment ist vielfältig und nach vier Gruppen sortiert: Schule, Studium, Office und Zuhause. Das Angebot reicht dann von kleinen Pocket Notes für unterwegs über übliche Notizbücher in den verschiedensten Ausführungen zu den Collegeblöcken.
Es gibt aber auch Spot Notes genannte Haftnotizblöcke. Diese sind verständlicherweise aus Papier mit geringerer Grammatur hergestellt, etwas rauer und nicht weiß, sondern in Neon-Gelb, Neon-Grün und Neon-Pink erhältlich.
Erfreulicherweise sind diese aber auch recht sicher gegenüber der Nutzung mit Füllfederhaltern.
Man muss also sagen: Das Papier von Oxford ist gut und eindeutig zu empfehlen.
Und Scribzee?
Scribzee ist ein System um die Seiten zu fotografieren und sortieren, also digital zu erfassen.
Nun kann man natürlich mit modernen Smartphones nahezu alles Beliebige fotografieren. Und es gibt auch etliche Apps und Dienste die für die Erfassung aller möglichen Dateien und Schriftstücke gemacht sind. Teilweise bringen diese auch eine Foto-Funktion mit. Zum Beispiel Evernote.
Allerdings hat man mit Scribzee ein System aus Papier und App. Und damit kann man natürlich anders agieren, als mit einer App, die alles Mögliche fotografieren soll.
Basis des Scribzee-Systems auf dem Papier sind die Eckmarkierungen. Diese werden von der Scribzee-App erkannt und für die Verarbeitung verwendet.
In der Verarbeitung wird dann das Bild der Seite so entzerrt, dass das Endergebnis auch dann ein gerades und vollflächiges Ergebnis liefert, selbst wenn das Foto dies in einem Winkel aufgenommen hat. Es also eine optische Verzerrung gab. Außerdem wird die Lineatur rings um die eigentliche Schrift entfernt.
Das Ganze ist nur durch die vier Eckmarkierungen möglich, denn so kann das System genau erkennen, wo die Seite sein soll, und wie die Lineatur verläuft.
Es ist also ein deutlicher Mehrwert gegenüber einer normalen Foto-App auf dem Smartphone.
Den Scribzee-Code druckt Oxford auf (fast) alle seine Produkte, die dazu passende App ist kostenfrei nutzbar. Allerdings muss man sich für die Nutzung einen Account erstellen und anmelden.
Die Verarbeitung funktioniert sehr gut, und die App bietet einige Verwaltungsmöglichkeiten. Sie erlaubt aber auch den Export der Datei als PDF oder die Übergabe an andere Apps. Besonders interessant dürfte hier für einige sicher die Verbindung zu Evernote sein. Wenn man die Verbindung zu Evernote in der App herstellt, kann man automatisch die verarbeitende Datei zu Evernote hochladen.
Allerdings muss man bedenken, dass die Aufnahme maschinell bearbeitet wird. Um Speicherplatz zu sparen wird auch die Auflösung reduziert. Effektiv verliert man natürlich ein wenig an Details und Tiefe des Bildes. Aber das Ganze ist auch nicht dafür gedacht Kunstwerke zu sichern, sondern Notizen zu digitalisieren.
Was ich hingegen noch nicht so gelungen finde, ist die Aufnahmefunktion. Hier erwartet die App die vier Eckmarkierungen in vier gekennzeichneten Eck-Fenstern. Sobald diese dort sichtbar sind, wird der Inhalt des aufgenommenen Blattes verarbeitet. So weit funktioniert das auch gut. Es gibt aber ein paar Haken. Wie zum Beispiel soll man die Markierungen der quadratischen Spot Notes gleichzeitig in die Ecken bekommen, wenn diese in einem länglichen Rechteck angeordnet sind? Nach kurzer Verwirrung findet man dann die Umschaltmöglichkeit in der Aufnahmefunktion. Es steht sicher auch in der Hilfe, aber es ist eben leider nicht so intuitiv. Oder gar automatisch. Es spricht ja nichts dagegen, dass man die Erkennung auch dieser Notizen automatisiert versuchen könnte.
Das die App diese Markierungen in den speziellen Bereichen des Bildes erwartet ist verständlich. So sichert man eine bessere Erkennung, und leichtere Entzerrung. Aber es macht es auch ein wenig umständlicher, weil man im ersten Moment noch nicht das Smartphone ideal hält.
Und bezüglich erster Versuch… Das ist mein nächster Punkt zu bemängeln. Auch wenn die App die Eckmarkierungen in den Flächen nicht findet, macht sie Fotos. Teilweise etliche. Um dann einem zu erklären, man möge doch das Smartphone bitte entsprechend halten. Warum müssen diese Fotos schon sein? Wenn die App ja selber klar erkennt, das da keine Markierung ist? Ich verstehe es nicht ganz, vielleicht habe ich aber auch einen Fehler gemacht, oder es lässt sich einstellen.
Lohnt sich die App dennoch?
Klar. Für jeden der mit Oxford-Papier schreibt und ab und an seine Notizen digitalisieren möchte ist dies ein gutes System. Und kostenlos obendrein.
Es ist auch nicht gesagt, dass sich die angesprochenen Punkte nicht im Laufe der Zeit verbessern. Eine Software kann man weiterentwickeln und aktualisieren. Das Grundsystem auf dem Papier ist ja einfach, aber gut nutzbar. Und der Benutzer verbessert sich mit der Dauer der Zeit auch bei der Benutzung der Anwendung.
Oxford und Scribzee sind gut nutzbar
Nach meinen Tests und der Nutzung bin ich sehr zufrieden mit Oxford. Das Papier gehört für mich mit zu der sehr kleinen Gruppe von Papieren, die wirklich sehr gut für Füllfederhalter geeignet sind. Die Spot Notes sind ebenfalls sehr gut mit dem Füllfederhalter nutzbar. Und es sind die ersten Haftnotizen, bei denen ich das so sagen kann.
Die Auswahl ist recht groß.
So hatte ich hier zum Testen zum einen Collegeblock. Genauer gesagt das Office Essential European Book. Dieses kommt mit dem Optik Paper in einer 90g/m² Grammatur und natürlich den Scribzee-Drucken. Mit dabei ist ein überall in der Ringbindung einklippbares Lesezeichen, welches auch gleichzeitig ein Lineal ist. Man kann dieses Lesezeichen übrigens normal einklippen, oder nach oben versetzt. Es ist so geschaffen, dass dann oben eine kleine Lasche rausschaut und das Auffinden der richtigen Seite noch einmal erleichtert.
Ich hatte auch das Black n'Red. Ein “professional Notebook” mit Ringbindung und einem Deckel aus Plastik.
Dies ist für unterwegs sehr praktisch. Die Größe eignet sich für die meisten Taschen, die man mithaben kann. Es ist dank des stabilen Deckels und der Möglichkeit das Notizbuch ganz umzuklappen sehr gut ohne Unterlage nutzbar. Im geschlossenen Zustand wird es durch ein Gummiband zugehalten.
Auch hier gibt es das Scribzee-System auf dem 90g/m² Optik Paper.
Oder das Notizbuch aus der Signature-Linie.
Das Buch hat einen Hardcovereinband und Fadenheftung. Es entspricht damit dem typischen Business-Notizbuch. Allerdings gibt es dieses in verschiedenen Farben. Ein dezentes Muster lockert das Aussehen auf. Das edlere Aussehen eignet sich dann auch gut für Geschäftsmeetings. Es kommt mit farblich passendem Gummizug für den Verschluss, einem farblich passenden Stifthalter farblich passenden Lesezeichen. Auch hier gibt es wieder einmal das Scribzee-System mit 90g/m² Optik Paper.
Sehr schön sind auch die kleinen Pocket Notes. Mit den Maßen 9×14 cm passen sie in die meisten Innentaschen oder auch manche Hosentaschen. Sie haben einen Softcover-Einband und Klammerheftung. Diese gibt es in einer großen Auswahl von Farben und kommen ebenfalls mit 90g/m² Optik Paper daher. Allerdings sind diese noch nicht mit dem Scribzee-System ausgestattet.
Die ganz große Ausnahme sind die Spot Notes. Nicht nur, dass diese (logischerweise) keinen Einband haben, sie sind auch nur aus 80g/m² Optik Paper. Was aber keinen Abbruch tut.
Und das ist bei Weitem nicht das komplette Sortiment von Oxford. Schaut mal rein.
Ich bin sehr angetan von den Papieren. Das Scribzee-System ist okay, kann aber in der App noch verbessert werden.
Vielen Dank an Hamelin für die Testmuster.
Danke für den ausführlichen Test!
Während des Studiums habe ich gerne die College-Blöcke (+ Füller) genutzt.
Die Notizbücher hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm, dazu werde ich mich mal auf der Website umsehen.
Viele Grüße
Theresa