Seit Anfang des Jahres gibt es das Segment „FineNotes“ von Hahnemühle, in dem sie sich dem edlen Schreiben annehmen. Neben dem neu entwickeltem Papier, welches speziell auf Füllfederhalter und Tinten ausgelegt ist, und den daraus hergestellten Notizbüchern, hat Hahnemühle auch noch eigene Schreibgeräte auf den Markt gebracht.
Die Firma Hahnemühle wurde 1584 gegründet und stellte damals handgeschöpftes Schreibpapier her. In den über 400 Jahren die Hahnemühle nun existiert hat sich die Firma weiter entwickelt. Eine feste Größe im Kunstbereich mit den verschiedenen Künstlerpapieren aber auch mit Papiere für Digital Art. Also für den besonders hochwertigen Ausdruck von Fotografien und Computerkunst.
Außerdem ist Hahnemühle aus dem technischen Bereich nicht mehr wegzudenken, stellen Sie doch zum Beispiel Papier für die Filtration her.
Immer auf hohem Niveau und mit höchsten Ansprüchen an sich selber.
Seit Anfang des Jahres gibt es nun das Segment „FineNotes“, welches sich um das edle Schreiben kümmert. So gab es ja bereits die Notizbücher Manuscript und Iconic, die ich in einem früheren Beitrag getestet und vorgestellt hatte. Zwei Notizbücher mit dem neuen Papier für Füller von Hahnemühle. Und dieses ist wirklich hervorragend für Füller und Tinten der verschiedensten Art geeignet.
Aber dabei hat es Hahnemühle nicht belassen. Sie haben nun auch eigene Schreibgeräte aufgelegt. Und von einer Firma, die viel von sich selber verlangt, kann man einiges erwarten.
Deswegen schauen wir uns hier die „First Edition“ und die „Bold Edition“ von Hahnemühle einmal genauer an.
Den Hahnemühle Originals „First Edition“ angeschaut
Die „First Edition“ ist eine limitierte Edition mit einer Auflage von 100 Stück und es gibt hier einen Füllfederhalter, einen Tintenroller und einen Kugelschreiber.
Diese Stifte sind aus Edelstahl gefertigt und mit einem Guilloche Rautenmuster versehen. Dieses Muster ist sowohl auf der Kappe, als auch dem Schaft vorhanden. Die leicht gerundete #Kappenspitze ziert das Hahnemühle-Logo. Der Clip ist federnd gelagert.
Der Kugelschreiber lässt die Mine ausfahren, wenn man die Kappenspitze über dem Clip dreht.
An der Seite direkt unter der Kappenspitze ist beim Füllfederhalter die Seriennummer graviert.
Die Kappe des Füllfederhalters und Tintenroller ist gesteckt. Wenn man diese abnimmt, sieht man als Erstes die Gravur im Griffbereich. Im Griffbereich ist stilisiert ein Hahnenkopf graviert. Diese Gravur ist bei der Nutzung eigentlich nicht spürbar.
Am Ende des Griffbereiches ist ein Ring, der den Schriftzug Hahnemühle trägt. Dieser ist im geschlossenen Zustand sichtbar und vom Umfang identisch mit der Kappe und Schaft.
Die silberfarbene Feder ist sehr schlicht und, wie sollte es anders sein, von dem Hahnemühle-Logo verziert. Die Feder ist rhodiniert, es handelt sich dabei um eine 18k Goldfeder.
Die Kappe kann hinten aufgesetzt werden.
Der „First Edition“ in der Nutzung
Der Füller ist relativ dünn. Liegt aber gut in der Hand. Die Gewichtsverteilung ist für mich ein wenig besser mit der hinten aufgesetzten Kappe. Aber auch ohne aufgesetzter Kappe ist er gut nutzbar.
Die Feder des Füllfederhalters schreibt sanft und angenehm. Auch kann die Feder ein wenig flexen ohne viel Kraftaufwand. Wir haben es hier mit einer 18k Goldfeder zu tun, auch wenn sie aufgrund der Rhodinierung silbern ist. Das macht sich schon bemerkbar.
Den Hahnemühle Originals „Bold Edition“ angeschaut
Bei der Bold Edition haben wir es mit weiteren Schreibgeräten von Hahnemühle zu tun. Diese sind dicker als die „First Edition“. Auch hier haben wir es wieder mit Füllfederhalter, Tintenroller und Kugelschreiber zu tun. Diese Edition ist nicht limitiert.
Es sind hier glatte Stifte aus Metall mit einer satinierten Oberfläche. Der Clip bei diesen Stiften ist ebenfalls federnd gelagert, ist vom Design her aber anders als bei der „First Edition“.
Der Kugelschreiber wird benutzt, in dem man hier die gesamte „Kappe“ dreht.
Drehen muss man auch die Kappe der anderen Stifte, denn diese sind in dieser Edition geschraubt. Es reicht aber eine gute ¾ Umdrehung.
Auf der Kappenspitze, die hier flach ausgeführt ist, ist natürlich wieder das Hahnemühle-Logo vorhanden. Durch die flache Fläche kommt das Logo hier mehr zur Geltung.
Am Kappenende ist der Schriftzug Hahnemühle angebracht.
Der Griffbereich der Stifte hier ist ungraviert und hat eine leicht konkave Form. Auch hier ziert die schlichte und rhodinierte 18k Goldfeder den Füllfederhalter.
Auch hier kann die Kappe auf das Schaftende aufgesetzt werden.
Die „Bold Edition“ in der Nutzung.
Die Bold Edition ist dicker als die First Edition, und liegt damit natürlich gerade für größere Hände noch bequemer in der Hand. Aber auch kleine Hände dürften hierdran Gefallen finden. Gerade für die großen Hände ist der recht große und ja konkav ausgeführte Griffbereich sehr gut. Die Finger liegen hier sehr gut.
Allerdings ist der Füller auch durch die Größe ein wenig schwerer. Er liegt für mich aber sehr gut in der Hand. Hier gefällt mir der Stift besser ohne aufgesetzte Kappe.
Über die Feder muss ich nicht noch mehr schreiben. Dies sollte die gleiche Feder wie im First Edition sein. Sie schreibt auf jeden Fall auch angenehm sanft über das Papier und hat einen schönen Flex. Das kann man nicht nur darauf schieben, dass dies eine 18k Goldfeder ist.
Mein Fazit zu den Hahnemühle Originals Schreibgeräte
Seien wir ehrlich: Hahnemühle ist ein Neuling. Die Firma gibt es seit einigen hundert Jahren, aber im Schreibwarenbereich sind sie in der letzten Zeit einfach nicht vertreten.
Nun in diesen Bereich (wieder) einzusteigen, ist sicher nicht einfach.
Dass man dieser Firma ein Papier zutraut, welches gut für Füller und Tinte geeignet ist, ist die eine Sache. Eine Sache, die sie übrigens ausgezeichnet gemeistert haben, wenn man sich den Beitrag zu den Notizbüchern anschaut.
Aber Schreibgeräte sind nicht im Kerngeschäft von Hahnemühle als Papiermühle.
Sie stellen diese Schreibgeräte auch nicht alleine und In-House her. Hahnemühle hat sich dafür etablierte und gute Partner aus Deutschland gesucht.
Sicher eine gute Entscheidung.
Die Schreibgeräte sind sehr gut geworden. Ich würde diesen Brancheneinstieg als gelungen bezeichnen.
Die Schreibgeräte sind qualitativ hochwertig, ebenso wie die Verarbeitung. Die eingesetzte 18k Goldfeder ist zwar sehr schlicht, schreibt aber ausgezeichnet.
Auch sind es kleine Details, die bereits erkennen lassen, dass Hahnemühle einen Anspruch an sich selber hat. Und diesen auch erfüllt.
Sehr gut sind auch die Gravuren ausgeführt. Insbesondere die Gravur im Griffbereich des First Edition, die übrigens auch in der hier nicht gezeigten „Slim Edition“ vorhanden ist, ist ein nettes und nicht übliches Element.
Mir persönlich gefallen die Schreibgeräte sehr gut. Und damit meine ich natürlich nicht nur den jeweiligen Füllfederhalter.
Ein Wehrmutstropfen gibt es aber noch: Die Federn sind aktuell nur mit der M-Federbreite zu bekommen.
Mir wurde aber gesagt, dies soll sich auch demnächst ändern.
Spätestens dann gibt es kaum einen Grund die Stifte nicht in die engere Wahl für sich zu nehmen.
Technische Daten
Angaben First Edition / Bold Edition
Gewicht (leer)
- Komplett: 35 g / 53 g
- ohne Kappe: 19 g / 30 g
- Kappe: 16g / 22 g
Durchmesser
- Kappe: 10,2 mm / 13,8 mm
- Schaft: 9,3 mm / 12,6 mm
- Mundstück: 8,6 mm / 10,2 mm
Länge
- geschlossen: 13,9 cm / 13,5 cm
- ohne Kappe: 11,9 cm / 12,2 cm
- aufgesteckte Kappe: 15,5 cm / 15,3 cm
Weitere
Verschluss: Steck
Typ: Patrone / Konverter
Video
Es gibt auf YouTube von mir im Channel auch ein Video-Review zu diesem Füllfederhalter. Schaut einfach mal rein.
Likes und Abos sind gerne gesehen. 😉