Die Firma Platinum greift auf ein altes Modell zurück und bringt eine Mischung aus Kugelschreiber und Füllfederhalter erneut auf den Markt: der Curidas. Hier im Review schauen wir uns einmal diesen Stift genau an.

Platinum curidas

Die japanische Firma Platinum hat einige Füllfederhalter-Modelle auf dem Markt. Doch der Curidas ist dabei eine eigene Kategorie. Denn mit dem Curidas hat Platinum eine Mischung aus Füllfederhalter und Kugelschreiber herausgebracht.

Das kommt bekannt vor? Stimmt. Denn Platinum griff auf ein Modell von sich aus den 1970er zurück, als sie bereits so einen Stift auf dem Markt hatten. Oder meint Ihr den Pilot Capless? Den Vergleich schauen wir uns später einmal genauer an.

Aber warum “Curidas”? Das ist eine Wortschöpfung  aus dem japanischen Wort für die Verlängerung der Stiftspitze und dem englischen Wort für Neugierde. So erklärt Platinum diesen Namen.

Ich möchte mich auch gleich bei der Firma Platinum und Aratrum bedanken, die mir dieses Testmuster zur Verfügung stellten.

Der Platinum Curidas

Der Curidas kommt in einem mattschwarzen Pappschuber, auf dem das Bild des Curidas und der Schriftzug groß abgebildet sind. In dem Pappschuber befindet sich die schwarze Box aus Kunststoff, die den Curidas enthält.

Der Curidas ist in fünf verschiedenen Farbversionen erhältlich: Prism Crystal, Graphite Smoke, Urban Green, Abyss Blue und Gran Red.  Die letzte Version habe ich hier für die Vorstellung. Die verfügbaren Federbreiten sind EF, F und M.

Hergestellt ist der Curidas aus transparentem Kunststoff in der jeweiligen Farbe. Man sieht also immer ein wenig vom Inneren. Und dort befindet sich, jedenfalls im vorderen Bereich, ein Innenleben, welches zum Teil aus Metall ist.

Curidas offen

Eine Kappe sucht man bei diesem Füllfederhalter vergebens. Dafür findet man einen großen Druckknopf an einem Ende und eine Öffnung am anderen Ende.
Wie schon geschrieben, ist der Curidas eine Mischung aus Kugelschreiber und Füllfederhalter. Die Feder wird beim Betätigen des Druckknopfes vorne ausgefahren. Wenn die Feder eingefahren ist, schützt eine Klappe die Feder. 

Damit dieser Mechanismus funktioniert, und vor allem auch, damit die Feder die Klappe nicht aufschieben muss, befindet sich auf der Unterseite des Stiftes vor eine kleine offene Nase. In diese Nase fährt ein kleiner Teil des Mechanismus rein. Außerdem sorgt diese Nase zusätzlich dafür, dass der Stift nicht so leicht rollen kann. 

Auffällig ist neben dem Druckknopf noch der Clip aus silberfarbenem Metall. Denn dieser sitzt nicht nur Ende mit der Feder am Stift, sondern zwei Flügel fassen seitlich um den Stift und halten den Clip. Dieser Clip sitzt sicher an dem Füller. Wenn man ihn nutzt, um zum Beispiel den Füllfederhalter in einer Hemdtasche zu halten, so zeigt die Feder nach oben. Das verhindert das Auslaufen.
Aber nicht nur das, der Clip kann recht einfach entfernt werden, wenn man diesen nicht möchte.
Nach der Entfernung bleiben drei kleine Plastiknasen übrig, in die sonst der Clip einrastet.

Platinum curidas feder

Der Platinum Curidas ist ein Patronenfüller. Man sollte hierbei aber bedenken, dass er wie alle Platinum-Füller, nur die Platinum-Patronen akzeptiert. Oder halt einen Platinum-Konverter.

Der Curidas und der Capless

Der Vergleich zwischen dem Platinum Curidas und dem Pilot Capless drängt sich auf. Man kann es nicht verhindern. Beides sind Füllfederhalter mit Druckmechanik. Beide kommen aus Japan. Hat Platinum nun bei Pilot kopiert?

Bei beiden handelt es sich um ähnliche Stifte. Das ist alleine anhand der Funktion deutlich. Aber Platinum hatte bereits in den 1970er einen Füllfederhalter auf dem Markt mit diesem Mechanismus. Der Curidas ist also eine Kopie eines eigenen Produktes.
Hat in dem Laufe der Zeit einer bei dem anderen kopiert? Und wenn, wer? Ich kann es nicht sagen. Inspirationen gab es sicherlich.
Nebeneinander gelegt sieht man einige Parallelen und etliche Unterschiede zwischen diesen beiden Füllfederhaltern. Einen weiteren Unterschied merkt man erst beim Kauf.

Den Platinum Curidas nutzen

Der Curidas liegt für mich gut in der Hand. Das Gewicht ist nicht schwer. Da wir aber Metallteile im Inneren haben, auch nicht zu leicht.
Im Gegensatz zu einem normalen Kugelschreiber haben wir hier einen sehr weiten Betätigungsweg, um die Feder auszufahren. Das ist aber in der normalen Nutzung kein Problem.

Curidas schreibprobe

Die Feder schreibt angenehm auf dem Papier. Sie hat dabei ein wenig Feedback. Da die Feder sehr klein ist im Vergleich zu normalen Füllfederhaltern, darf man nicht zu viel in Bezug auf Flex erwarten.  Sie ist zwar zu ein wenig Flex fähig, aber das ist minimal.

Der große Vorteil dieses Füllfederhalters aber ist, dass dieser so schnell einsetzbar ist. Keine Kappen zu entfernen. Einfach hinten drauf drücken und losschreiben.
Es ist ein Stift, mit dem man schnell Notizen machen kann. Und dennoch eignet er sich auch für lange Texte.

Den Curidas befüllen

Wie man einen normalen Füller befüllt muss hier nicht weiter erläutert werden. Aber der Curidas ist eben nicht normal.
Dennoch ist das Befüllen natürlich einfach zu verstehen und auch durchzuführen. 

Curidas innenleben1

Nach dem Entfernen des hinteren Teils liegt das Innenleben vor einem. Noch immer sicher gehalten. Dieses muss man zuerst entfernen. Die Feder ist in diesem Innenleben montiert, kommt also mit heraus.
Sofern man schon einen Konverter eingesetzt hat, kann man den Füller nun befüllen.

Nutzt man Patronen, oder will einen Konverter einsetzen, muss man zuerst noch die Kappe entfernen, die den Konverter bzw. Patrone umschließt.

Platinum curidas teile

Sowohl das Innenleben als auch die Halterung sind durch einen einfachen Bajonettverschluss gehalten. Der Mechanismus ist eigentlich selbsterklärend.

Den Clip entfernen

Bei dem Curidas kann man den Clip entfernen. Dies ist ein interessantes Konzept. Um den Clip zu entfernen, müssen die beiden Flügel des Clips aus den seitlichen Halterungen ausgeclippt werden. Dies kann man so versuchen, oder man nutzt das dafür verfügbare Tool von Platinum. Dieses Tool wird einfach auf den Schaft gesetzt und hebt dabei beide Flügel gleichzeitig an. Durch ein leichtes Vorschieben des Tools kann man dann die Flügel ausclippen.

Übrig bleiben dabei dann aber die zwei seitlichen Plastikansätze und die Plastiknase oben auf.

Mein Fazit zum Platinum Curidas

Ich muss gestehen, es hat ein wenig gebraucht, ehe ich mit dem Curidas richtig warm wurde. Der Füller wurde bereits auf der paperworld 2020 vorgestellt. Ich hatte ihn da schon gesehen und auch in der Hand. Aber er hat mich irgendwie nicht gereizt. Ich bin ehrlich.
Mittlerweile hat sich das geändert. Irgendwie reizte er mich. Ich wollte ihn probieren. Und ich bin froh darüber. 

Curidas geschlossen

Denn er schreibt gut. Aber da habe ich nichts anderes erwartet. Es ist halt ein Platinum.  Es ist angenehm mit ihm zu schreiben. Und ich merke, dass ich oft zu ihm greife, wenn ich schnell eine Notiz verfassen muss oder möchte.  Und das liegt nicht daran, dass es der einzige gefüllte Füllfederhalter hier auf meinem Schreibtisch aktuell wäre. Ganz im Gegenteil.

Es macht mir sogar Spaß mit ihm zu schreiben. Egal ob kurze Notiz oder längeren Text.

Der eingesetzte Kunststoff fühlt sich gut an. Meiner Meinung nach wirkt ein transparenter Kunststoff nie so hochwertig wie undurchsichtiger, das bezieht sich aber auf alle Demonstratoren. Und dies ist hier in einer Art auch ein Demonstrator.

Platinum curidas unten

Die Idee einen abnehmbaren Clip zu erstellen finde ich interessant. Und es geht mit dem Tool auch sehr einfach. Sowohl das Entfernen als auch das Anbringen danach. Der einzige Wermutstropfen sind die Plastikansätze, die nach dem Abnehmen übrig bleiben. Das sind zwei kleine Ansätze an der Seite, und ein etwas größerer Ansatz obendrauf. Das ist schade. Aber lässt sich wohl nicht ändern.
Die Nase an der Unterseite der Front ist auch anfangs gewöhnungsbedürftig. Stört mich aber nicht. Es ergibt sogar eine Hilfe bei der Halterung, da ich einen Finger dagegen halte und somit auch im eingezogenen Zustand eine Haltungskontrolle habe.

Für mich ist es ein Füllfederhalter der schnell genutzt werden kann. Den man auch mal im Büroalltag für kurze und vor allem schnelle Notizen nutzen kann. Es ist auch ein Füllfederhalter mit Druckmechanik für rund 90 Euro.

Technische Daten

Gewicht (leer)

  • Komplett: 24 g

Durchmesser

  • Schaft: 13,5 mm
  • Mundstück: 13,5 mm

Länge

  • geschlossen: 15,3 cm
  • ohne Kappe: 13,9 cm

Weitere

Verschluss: Druckmechanik
Typ: Patrone / Konverter

Video 

Es gibt auf YouTube von mir im Channel auch ein Video-Review zu diesem Füllfederhalter. Schaut einfach mal rein.

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TestmusterDas hier vorgestellte Produkt wurde mir vom Hersteller für diese Vorstellung und Test kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies geschah ohne Vorgaben und ohne Einflussnahme auf den Artikel durch den Hersteller. Die hier geschriebene Meinung, egal ob positiv oder negativ, spiegelt meine eigene Einschätzung wieder.
Author

Ein Freak von Füller, Papier, Tinten und anderen Stiften. Aber ein wenig verrückt muss man ja sein. Sogar so verrückt, dass es mittlerweile einen YouTube-Kanal gibt. Schau doch einach mal rein.

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