Die Kalligrafie hat es mir seit jeher angetan. Ich habe mich zwar ab und an ein wenig darin versucht, aber die Ergebnisse waren eher mies. Nun gibt es ein Buch vom Tintenfuchs, Natascha Safarik, genau über dieses Thema: “Moderne Kalligrafie von A bis Z”
Manch einem ist der Name Natascha Safarik oder ihr Pseudonym “Tintenfuchs” vielleicht bekannt. Ich durfte Sie auf einer Messe kennenlernen, wo Sie als Bloggerin auch zugegen war. Sie macht eben nicht nur fantastische kalligrafische Werke, sondern bloggt auch über das Thema. Ich denke man kann sagen, dass die Kalligrafie ein Herzensthema für Sie ist.
Und vor Kurzem hat sie ein Buch herausgebracht: “Moderne Kalligrafie von A bis Z“.
Ich habe schon öfters mich mit dem Thema beschäftigt. Meistens fehlte mir der richtige Einstieg. Und ich habe auch schon einige schöne Bücher zu dem Thema hier. Aber so recht wollte es nie was werden. Selbst die ersten Schritte waren nie so wirklich was. Nicht das die nichts wurden, denn damit habe ich natürlich gerechnet. Aber meistens fehlte mir schon der richtige Anfang.
Das Buch “Moderne Kalligrafie von A bis Z”.
Das Buch von Natascha Safarik ist ein Hardcover mit 144 Seiten voller Information und Wissen. Zusätzlich befindet sich noch ein Poster mit Schriftvorlagen dabei und es gibt einen Downloadlink für Übungsblätter.
So weit, so unaufgeregt.
Der Untertitel des Buches verspricht aber einiges: “Die neue Meisterschule der kunstvollen Schönschrift – Grundlagen, Übungen und Alphabete“.
Eine Meisterschule also. Doch bevor man zur Meisterschule gehen darf liegt im Handwerk normal ja ein langer Weg vor einem.
Für wen ist dieses Buch also gedacht?
Das Buch ist, trotz des Begriffs “Meisterschule”, sehr gut für Anfänger geeignet. Man kann den Begriff in diesem Fall eher als eine Schule von einem Meister verstehen. Und ein Meister dieses Fachs ist Natascha Safarik eindeutig.
Aber auch Personen, die sich schon ein wenig mit der Kalligrafie auskennen finden hier noch nützliche Informationen und Anleitungen.
Aber Achtung: Es geht hier zwar auch im theoretischen Teil um die Kalligrafie im Allgemeinen, die Übungen, und tiefergehenden Erklärungen, sind dann aber für die Spitzfeder-Kalligrafie. Genauer gesagt eine Kalligrafie die an die Copperplate angelehnt ist.
Wie ist das Buch aufgebaut?
Nach einer Einleitung geht es gleich mit einem ganz wichtigen Punkt für Anfänger los: Einer Einkaufsliste. Und hier wird dann nicht einfach nur eine Liste von Dingen genannt, die sich jeder kaufen sollte, sondern es wird auch, erklärt worauf man achten sollte, wofür es eigentlich ist und was für Alternativen da existieren.
Aber auch wenn das nächste Kapitel “Los geht's” betitelt ist, geht es noch nicht an das Schreiben. Erst einmal wird die Anatomie der Schrift erklärt (wichtig) und dann wie alles eingerichtet wird (sehr wichtig). Einfach nur einen Federhalter nehmen, eine Feder einsetzen und los ist es eben bei der Kalligrafie nicht. Jedenfalls nicht, wenn man es richtig machen möchte. Und dann ist da ja noch das Papier und der Arbeitsplatz.
Aber keine Sorge, es geht dann auch los mit den Übungen. Schritt für Schritt werden einem die verschiedenen Striche gezeigt und zur Übung empfohlen. Hier bieten sich dann auch die herunterladbaren Übungsblätter an.
Nach den einzelnen Strichen kommen dann die Übungen für die Buchstaben, die im Endeffekt nichts weiter sind als Kombinationen der bisher geübten Striche.
Abgerundet wird das Buch dann noch von weiteren Ideen, Hilfestellungen und Anleitungen.
Was bietet dieses Buch nicht?
Was dieses Buch nicht bietet sind eine große Auswahl toll aussehender Kalligrafie-Schriften. Bei dem beiliegenden Poster hat man drei Schriften. Aber es gibt kein Kapitel nach der Art “X tolle Schriften”. Dieses Buch konzentriert sich auf die Kalligrafie mit der Spitzfeder. Auf eine Schrift, die Safarik “lockeres Copperplate” nennt und stark an die originale Copperplate angelehnt ist.
Man kann dieses Buch also nicht durchblättern und sich von den vielen tollen verschiedenen Schriftarten beeindrucken (und eventuell abschrecken) lassen. Man kann dieses Buch durcharbeiten und lernt dabei mit der Spitzfeder umzugehen.
Mein Fazit zu “Moderne Kalligrafie von A bis Z”.
Ich habe schon ein paar Kalligrafiebücher gelesen. Und noch ein paar mehr mir angeschaut. Denn wie schon gesagt, die Kalligrafie fasziniert mich. Ich kann sie nur nicht.
Ich kenne mich zwar mit Füllfederhaltern aus, und vielleicht sogar gar nicht mal schlecht, aber Federhalter sind nicht so ganz meines. Bisher.
In diesem Buch fand ich genau die Anleitung die ich brauchte. Nicht nur wie man diesen einen Strich zieht, denn das bekomme ich so einigermaßen auch hin. Alleine der Hinweis wie man diese Feder vorbereitet damit diese Feder nun die Tinte auch gut hält, hat mir geholfen. Es mag komisch klingen, aber das war wirklich hilfreich für mich. Und vielleicht geht es anderen genauso. Oder die anderen Grundlagen, die hier sehr gut erklärt werden, sind genau die Punkte die einen bisher behinderten. Denn eine Kleinigkeit kann große Auswirkungen haben.
Natascha Safarik geht hier wirklich gut auf alle Punkte ein. Erklärt diese Punkte mit Ihrem großen Wissen um dieses Thema, ohne das es jemals wie eine Belehrung von oben herab wirkt. Es macht wirklich Spaß dieses Buch zu lesen.
Und es macht nicht nur Spaß dieses Buch zu lesen, man kommt auch immer besser mit der Spitzfeder zurecht. Und je mehr Fortschritt man selber bei sich selber erkennen kann, um so mehr Spaß macht es dann.
Natascha Safarik ist hiermit wirklich ein tolles Buch gelungen. Für Anfänger, die die Kalligrafie mit der Spitzfeder lernen wollen, ist dieses Buch eine sehr gut erklärte und nachvollziehbare Anleitung. Die Bilder unterstützen und visualisieren den Text. und die Grafiken in den einzelnen Übungen zeigen sehr schön was zu tun ist.
Für Fortgeschrittene finden sich in diesem Buch sicher auch noch einige Hinweise und vielleicht bisher nicht bewusst gewordene Punkte. Hier wird sehr deutlich wie die professionelle Kalligrafin “Tintenfuchs” arbeitet. Und man kann dabei nur lernen. Und sei es eben manchmal auch nur das Wissen, dass Profis in bestimmten Punkten genauso arbeiten wie man selber.
Die ergänzenden Kapitel wie zum Beispiel “Pigmente mischen” oder “Arbeiten mit Rubbelkrepp” geben einem weitere Ideen und Anregungen. Auch wenn diese Kapitel sehr kurz sind. Sie sind ein Ausblick auf das was man noch alles machen kann.
Das einzige was mich ärgert ist das ich nicht so viel Zeit aufbringen konnte wie ich es gerne gewollt hätte um mit der Spitzfeder zu arbeiten. Denn es macht Spaß. Und es entspannt. Dieses Buch ist ideal dafür.
Vielen Dank an den Tintenfuchs für dieses toll geschriebene Buch, und vielen Dank an den EMF-Verlag das sie mir dieses Buch zur Vorstellung zur Verfügung gestellt haben.
Vielen Dank an den EMF Verlag für das Testmuster, vielen Dank an Natascha für das Schreiben dieses tollen Buches und danke an Leoni für das (teilweise selbstgemachte) Starterkit was ich von ihr bekam.
Daten
Titel: Moderne Kalligrafie von A bis Z
Verlag: EMF Verlag / Edition Michael Fischer
Seiten: 144 Seiten
ISBN: 978-3960931317
Erschienen: Oktober 2018
Preis: 19,99€ (AT: 20,80€)